kunstverein pforzheim
die ausstellung des kunstvereins „ansichtssache landschaft“ zeigt verschiedene positionen der gegenwartskunst. der fokus liegt dabei nicht auf einer romantisierenden sichtweise von landschaft als projektionsraum und sehnsuchtsort, wie wir dies seit der romantik kennen und als historisches wissen in uns tragen. auch die heute allgemein empfundene brüchigkeit und bedrohtheit von landschaftsräumen durch den gesellschaftlichen umgang mit natur ist zwar teil der künstlerischen wahrnehmung, steht jedoch nicht im vordergrund der ausstellung „ansichtssache landschaft“. die ausgewählten werke lenken die aufmerksamkeit vor allem auf das ausschnitthafte, das abgegrenzte, das eingeteilte, das erst die natur zur landschaft und damit zum gegenstand der ästhetischen betrachtung werden lässt. die beteiligten künstlerinnen und künstler greifen diesen kulturellen vorgang der topographischen parzellierung von natur auf und verstärken ihn durch ihren sezierenden und transformierenden blick auf einzelne elemente und phänomene von landschaft. horizontlinien, berggipfel, wiesenstücke, baumstämme, gestein und gewächse werden aus dem landschaftlichen kontext herausgelöst und isoliert bearbeitet. klischeehafte naturerscheinungen, die für bestimmte landschaften stehen, werden vorgeführt und hinterfragt, ebenso wie die daraus resultierenden menschlichen verhaltensmuster. die künstler und künstlerinnen nutzen dafür so unterschiedliche medien wie video, fotografie, objekt, skulpturale installation oder zeichnung. allen künstlerischen arbeiten in der ausstellung „ansichtssache landschaft“ liegt bevorzugt eine analytisch distanzierte haltung zugrunde, sie verschränken reale erfahrungen mit fragen der medialen vermittlung und der gesellschaftlichen konstruktion von landschaft.
kuratorinnen: bettina schönfelder, elisabeth heine