acud-studio
we, humans, animals new compliances

neben dem anthropogenen klimawandel verursacht der mensch ein dramatisches artensterben durch monokulturelle landwirtschaft, überfischung der meere oder die zerstörung natürlicher lebensräume. die schwindenden räume wilden und artenreichen lebens erhöhen auch die möglichkeiten zoonotischer spillovers – also der übertragung von krankheiten von wildtieren auf menschen. davon zeugt die gegenwärtige covid-19-pandemie. wie kommen wir von den etablierten positionen im nachdenken über mensch-tier–beziehung hin zu einer interspezifischen gefährt:innenschaft, wie sie beispielsweise in den arbeiten von donna haraway durchgespielt werden. wie kann das tier, das sich mensch nennt, mit anderen tieren zusammenleben – und was können sie gemeinsam aus der vergangenheit lernen? wie können wir diese gefährt:innenschaften neu und auch symbiotisch denken und uns weiter verflechten gegen das kapitalistische fortschrittsdenken, das ausschließlich auf technische entwicklung setzt. und wie sehen dann unsere zukünftigen lebensweisen, beziehungen und körper aus?
diesen fragestellungen geht kookread mit den autor:innen und künstler:innen lisa krusche, reiner maria matysik, anne munka und mikael vogel nach.
2020 las lisa krusche ihren text „für bestimmte welten kämpfen und gegen andere“ beim bachmannpreis, in dem es auch um transspezies in einer künstlichen welt der bots und avatare geht. in diesem jahr wird ihr debüt bei s. fischer erscheinen. der bildende künstler reiner maria matysik erstellt in seinen arbeiten modelle zukünftiger hybridorganismen, antizipiert deren lebensräume und reflektiert die zukunft der menschlichen evolution. die klangkünstlerin und musikerin anne munka arbeitet im spannungsfeld musik-lyrik-klang. sie produziert hörspiele und klanginstallationen und ist auch als komponistin und sängerin aktiv. der lyriker mikael vogel stellte mit seinem gedichtsband „dodos auf der flucht“ ausgestorbene tierarten in den mittelpunkt. in seinem essay „tier“ (verlagshaus berlin, 2020) untersucht er das einseitige verhältnis von mensch und tier.
kookread – texte, sounds, diskurse
www.kookverein.de
projektleitung: alexander gumz, eric schumacher. künstlerische leitung und moderation: tim holland.
als live-stream aus dem acud-studio | veteranenstraße 21 | 10119 berlin | www.acudmachtneu.de
we, humans, animals new compliances for a possible future besides anthropogenic climate change, humans are causing a dramatic extinction of species through monocultural agriculture, overfishing of the oceans, or the destruction of natural habitats. the dwindling spaces of wild and species-rich life also increase the possibilities of zoonotic spillovers – the transmission of diseases from wild animals to humans. the current covid 19 pandemic is evidence of this. how do we move from the established positions in thinking about human-animal relations to interspecific dangerousness, as played out, for example, in the work of donna haraway? how can the animal that calls itself human live together with other animals – and what can they learn together from the past? how can we think about this dangerousness in a new and also symbiotic way and intertwine ourselves further against capitalist thinking about the progress that focuses exclusively on technical development? and what will our future ways of life, relations, and bodies look like then?
kookread explores these questions with the authors and artists lisa krusche, reiner maria matysik, anne munka and mikael vogel.
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project management: alexander gumz, eric schumacher. artistic direction and moderation: tim holland.
as live-stream from the acud-studio | veteranenstraße 21 | 10119 berlin | www.acudmachtneu.de